Pressemitteilungen Nord-Süd Stadtbahn Köln
15.03.2009 Zitate in TV-Sendung aus dem Zusammenhang gelöst
KVB wendete für zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen mehrere Millionen Euro auf
In der Medienberichterstattung des Wochenendes war vielfach Bezug genommen worden auf Informationen einer bundesweit ausgestrahlten Fernsehsendung. Im Rahmen dieses TV-Berichts war dabei auch aus einem "Dokument des KVB-Vorstandes von August 2007" zitiert worden.
In dem Dokument, so der Bericht, werde gewarnt vor "Verbruch, großflächige Deformationen und Absackungen an der Geländeoberfläche. Eventuell sogar verbunden mit Personen- und Sachschäden."
Das zitierte Textfragment stammt aus einem Bericht des KVB-Vorstands an den KVB-Aufsichtsrat, und ist Teil einer Begründung für jene Maßnahmen, die bereits zusätzlich unternommen worden waren, um eventuell drohende Gefahren auszuschließen.
Bei dem aus dem Zusammenhang heraus gelösten TV-Zitat handelt es sich nicht um eine Warnung vor allgemeinen Gefahren beim Bau der Nord-Süd Stadtbahn Köln, sondern um eine Erklärung möglicher Gefahren speziell während der Bohrfahrt durch die Schildbohrmaschinen nur für den Fall, falls keine Vorsichtsmaßnahmen oder baulichen Zusatzmaßnahmen getroffen würden.
Die Erklärung des KVB-Vorstands war gegenüber dem Aufsichtsrat gegeben worden, um nachträglich die Notwendigkeit der bereits getroffenen zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen aufzuzeigen, zu erklären und zu begründen. Diese Zusatzarbeiten für eine noch höhere Sicherheit waren bereits erfolgt und hatten für das KVB-Projekt Nord-Süd Stadtbahn bereits zu Mehrkosten in Millionenhöhe geführt.
Diese Tatsache wurde im Dokument verdeutlicht im folgenden - im TV-Bericht nicht zitierten - Satz: "Bei diesen Mehrleistungen handelt es sich also zweifelsfrei um unvorhersehbare zusätzliche Aufwendungen, die zwingend erforderlich waren und sind." Die getroffenen Sicherheitsmaßnahmen beliefen sich seinerzeit auf insgesamt 2,5 Millionen Euro und waren vom Aufsichtsrat akzeptiert worden.
Die Fahrt der Schildbohrmaschinen war dann ohne die geschilderten direkten Auswirkungen durchgeführt worden. In der Fernsehsendung wurde zudem berichtet, daß es vor der Schildfahrt lediglich eine Befragung von Anliegern gegeben habe, um Kenntnis über versteckte Brunnen und Hohlräume zu erhalten. So sei mit dem Bohren unter Tage begonnen worden, so der TV-Bericht, "aufgrund offensichtlich fehlerhafter Annahmen".
Tatsächlich hatte die Arbeitsgemeinschaft der im Auftrag der KVB bauenden Firmen im Verlauf ihrer Arbeiten festgestellt, dass das Ergebnis dieser Befragungen nicht aussagekräftig und ausreichend genug war. Im Bericht an den Aufsichtsrat wurde auch zu diesem Sachverhalt schriftlich Stellung bezogen und darauf aufmerksam gemacht, dass es weitere Nachforschungen auch bei den zuständigen Stellen gegeben habe.
So wurde seitens der KVB daraufhin "eine weitere und noch detailliertere Anliegerbefragung mit allen Hauseigentümern der im Einflussbereich der Schildfahrt liegenden Häusern durchgeführt, um zusätzliche Informationen zu evtl. Brunnen, Hohlräumen und auffälligen Gründungssituationen zu erhalten. Weiterhin wurden zusätzliche Recherchen durch Gespräche mit der Unteren Denkmalschutzbehörde, der Stadtentwässerungsbetriebe, etc. durchgeführt." Diese für die Einschätzung wichtige Passage des Berichtes an den Aufsichtsrat wurde in der TV-Sendung nicht an die Zuschauer weitergereicht.
Das Ergebnis der zusätzlichen Nachforschungen und deren Auswertung hatte ergeben, dass es über 250 Verdachtsfälle auf Brunnen, Gründungen und Hohlräume gebe.
Aus diesem Grund wurde in über 100 Fällen zusätzliche Erkundungen und Bodenuntersuchungen notwendig und durchgeführt. Die Ergebnisse dieser zusätzlichen Untersuchungen hatten dann im Vorfeld der Schildfahrt "zu unbedingt notwendigen Boden-Sicherungsmaßnahmen an ca. 25 Objekten geführt".
Auch die für all diese Maßnahmen bereits aufgewendeten Mehrkosten waren dem Aufsichtsrat aufgezeigt und von diesem akzeptiert worden.
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