Pressemitteilungen Nord-Süd Stadtbahn Köln
28.02.2020 Tag des Unglücks jährt sich zum 11. Mal - Behelfsbrücke Waidmarkt muss saniert werden
Waidmarkt: Behelfsbrücke muss instandgesetzt werden Straße wird voraussichtlich bis zu einem Jahr für den Auto- und Radverkehr gesperrt.
Die Behelfsbrücke, die über den Randbereich der U-Bahn-Baugrube am Waidmarkt führt, muss instandgesetzt werden. Diese Arbeiten werden parallel zu den Arbeiten in der Besichtigungsbaugrube durchgeführt.
Nach rund zehn Jahren Nutzung muss die Auflagerung der Interimsbrücke erneuert werden. Hierzu muss die Brücke im Bereich der Baustelle komplett zurückgebaut werden. Anschließend werden die Kopfbalken auf den Schlitzwänden neu hergestellt, um hierauf die neue Brückenkonstruktion aufzulagern.
Die Arbeiten werden bis zu einem Jahr in Anspruch nehmen. In dieser Zeit ist die Straße aufgrund der beengten Platzverhältnisse nur für Fußgänger nutzbar. Der Rad- und Autoverkehr muss umgeleitet werden. Die Bauarbeiten sollen im Frühjahr beginnen, detaillierte Informationen zu Baubeginn und Bauablauf können Anliegern und Öffentlichkeit mitgeteilt werden, sobald die erforderlichen Genehmigungen vorliegen.
Am 3. März 2020 vor elf Jahren stürzten am Waidmarkt das Historische Archiv der Stadt Köln und zwei benachbarte Wohngebäude ein. Das Unglück, bei dem zwei junge Männer ihr Leben verloren, steht im Zusammenhang mit den Bauarbeiten an einem Gleiswechsel für die Nord-Süd Stadtbahn. Im Februar des vergangenen Jahres wurde der Strafprozess in der ersten Instanz abgeschlossen.
Das Urteil bestätigt, dass der Einsturz durch die mangelhafte Herstellung der Baugrube von der damit beauftragten bauausführenden Firma, der Arge Los Süd, verursacht wurde. Hierdurch entstand ein Loch in der Schlitzwand, das letztlich zu dem tragischen Unfall führte. Da die Arge Los Süd die zweifelsfrei festgestellte und vom Gericht bestätigte Schadensursache weiterhin bestreitet und in Anbetracht der enormen Schadenshöhe, führt der Sachverständige des Landgerichts, Prof. Hans-Georg Kempfert, derzeit weitere Ergänzungserkundungen in der Besichtigungsbaugrube durch. Hierbei wird das Erdreich bis zu einer Braunkohleschicht in rund 33 Metern Tiefe ausgehoben. Die Beweisaufnahme am Waidmarkt wird voraussichtlich im Sommer dieses Jahres abgeschlossen sein.
Danach wird die Besichtigungsbaugrube verfüllt. Mit der Sanierung des Gleiswechselbauwerkes kann vermutlich im Frühjahr/Sommer 2021 begonnen werden. Die Sanierung selbst wird rund sechs bis sieben Jahre in Anspruch nehmen. Um die Gesamtinbetriebnahme nicht unnötig weiter zu verzögern, werden daher jetzt die zwingend erforderlichen Instandsetzungsarbeiten an der Brücke durchgeführt.
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