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02.07.2014 Waidmarkt: Ursache für den Einsturz des Stadtarchivs wird weiter untersucht

Im Auftrag und auf Empfehlung des Landgerichts Köln errichtete die Kölner Verkehrs-Betriebe AG am Waidmarkt eine so genannte Besichtigungsbaugrube. Dieser im Innenmaß rund 5 mal 12 Meter große Schacht soll die Begutachtung einer vermuteten Schadensstelle an der Schlitzwand des im Bau befindlichen Gleiswechsels ermöglichen, die sich rund 26 bis 28 Meter tief im Erdreich befinden soll.

Mit den Arbeiten zur Herstellung des Besichtigungsschachtes wurde bereits gegen Jahresende 2012 begonnen. Insgesamt 19 überschnittene Bohrpfähle mussten rund 38 Meter tief in die Erde eingebracht und anschließend mithilfe eines Düsenstrahlverfahrens an die Wand des Gleiswechsels angedichtet werden. Dabei durfte die Beweislage im Boden keinesfalls verändert werden. Ein extrem schwieriges Unterfangen, das unter anderem durch Bodenvereisungen realisiert und nun abgeschlossen werden konnte.

Rund eineinhalb Jahre nach Baubeginn sind alle für die Untersuchungen des Landgerichts und der Staatsanwaltschaft notwendigen Voraussetzungen geschaffen. Das Erdreich im Besichtigungsschacht ist bis auf eine Tiefe von 14,50 Metern, dem Niveau der vorherigen Baugrube für die Bergung der Archivalien, ausgehoben. Hier beginnt der beweisrelevante Bereich. Zwei von insgesamt acht jeweils rund 20 Tonnen schweren Stahlrahmen zur Aussteifung der Baugrube wurden bereits montiert. Im Verlauf des weiteren Aushubs werden die Rahmen mit einer hydraulischen Vorrichtung nach und nach in den Schacht hinabgelassen werden und sichern die Statik des Bauwerks.

Da der relevante Arbeitsbereich sich unterhalb des Grundwasserspiegels befindet, ist der Schacht nahezu bis oben hin mit Wasser gefüllt. Die Untersuchungen zur Ermittlung der Schadensursache werden daher von Tauchern durchgeführt, die auf Anweisung und unter der Regie eines Gutachters des Landgerichts agieren.

Die „tauchenden Ingenieure“ sind speziell ausgebildet und arbeiten mit je drei Personen pro Mannschaft. Momentan wird die Baustelle für sie eingerichtet. Danach werden sie beginnen, mit einer Saugpumpe in 50 Zentimeter-Schritten weiteres Erdreich aus dem Schacht zu entfernen und anschließend die freigelegten Wandabschnitte zu inspizieren. Die Ergebnisse werden dokumentiert und per Video in einen entsprechend ausgerüsteten Baucontainer übertragen, in dem die beteiligten Gutachter und weitere Verfahrensbeteiligte das Geschehen eins zu eins verfolgen können. Damit die Taucher eine möglichst gute Sicht haben, wird das Wasser im Schacht nach Bedarf durch Abpumpen und Einleiten von Frischwasser ausgetauscht.

Das Beweissicherungsverfahren, das hier durchgeführt wird, wurde direkt nach dem Einsturz von der KVB und der Stadt Köln beantragt. Ziel ist es, die Ursache für das Einsturzunglück im März 2009 festzustellen. Ob und wann die Untersuchungen abgeschlossen sein werden, richtet sich nach den Vorgaben des Gutachters des Landgerichts.





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