Pressemitteilungen Nord-Süd Stadtbahn Köln

Pressemitteilung teilen
25.01.2013 Sachstand zum Bau des Besichtigungsschachtes am Gleiswechsel Waidmarkt

Die KVB und die Stadt Köln führen vor dem Landgericht Köln (Az. LG Köln 5 OH 1/10) ein gerichtliches Beweissicherungsverfahren insbesondere gegen die ARGE Los Süd durch, die das vermutlich einsturzursächliche Gleiswechselbauwerk am Waidmarkt errichtet hat. Das LG Köln hat der KVB und der Stadt aufgegeben, die zur Klärung der Einsturzursache erforderliche Beweissicherungsbaugrube am Waidmarkt herzustellen. KVB und Stadt Köln haben vereinbart, dass die KVB die Bauherrenschaft für den rund 5 x 12 m großen Schacht (Innenmaß) übernimmt, der an der östlichen Schlitzwand aus rund 38,70 Meter in die Tiefe reichenden Bohrpfählen hergestellt wird.

Mit der Herstellung der Besichtigungsbaugrube wurde die Firma Max Bögl beauftragt, die nach der Einrichtung der Baustelle unverzüglich die Arbeiten aufnahm. Nachdem die notwendigen Vorabmaßnahmen durchgeführt und die erforderlichen Bohrschablonen hergestellt waren, wurde am 28. November 2012 begonnen, mit einem 142 Tonnen schweren Bohrpfahlgerät, das zu den größten und damit auch zu den leistungsfähigsten Maschinen dieser Art in Europa zählt, einen ersten Probebohrpfahl herzustellen.

Im Verlauf der Bohrarbeiten ergaben sich Schwierigkeiten, die in dieser Form nicht zu erwarten waren. Der in ca. 34 Meter unter Geländeoberkante (GOK) anstehende Tertiärboden konnte nur mit größten Schwierigkeiten und bei mehrfacher Umstellung des Bohrverfahrens durchbohrt werden. Die Bohrung des Probepfahls wurde knapp einen Meter vor seiner Endtiefe zunächst abgebrochen, da die Bohrpfähle für das gerichtliche Beweissicherungsbauwerk mit größtmöglicher Präzision und ohne Gefährdung der Beweissituation hergestellt werden müssen.

Derzeit arbeiten die Experten der KVB und der Firma Bögl an einer technischen Optimierung des Bohrverfahrens, um zeitnah die Bohrarbeiten ausführen zu können. Um keine Zeit zu verlieren, wurde beschlossen, zunächst einmal die Bohrungen für alle zu erstellenden Bohrpfähle in der oberen, ca. 12 Meter mächtigen Schicht vorzunehmen. KVB und Stadt Köln gehen davon aus, dass das optimierte Bohrverfahren zur sicheren Herstellung der Bohrpfähle in den nächsten Tagen anhand eines nochmaligen Probepfahls getestet werden kann. Sollte dieser einwandfrei hergestellt werden können, können unmittelbar anschließend die Bohrpfähle der Beweissicherungsgrube ausgeführt werden. Sollten sich aufgrund der Bodenverhältnisse nicht beherrschbare Möglichkeiten oder Risiken ergeben, ist die Umstellung auf ein sog. bentonitgestütztes Bohrverfahren beabsichtigt.

Der Einsatz dieser stützenden, tonhaltigen Flüssigkeit hat sich bewährt, ist jedoch aufwendiger durchzuführen und soll daher erst dann zur Anwendung kommen, wenn die anderen Verfahren ausgeschöpft sind. Durch die aufgetretenen Schwierigkeiten ist es zu Verzögerungen im Bauverlauf gekommen. Inwiefern sich diese wieder aufholen lassen oder sich bis auf den angestrebten.





zurück zur Übersicht