Pressemitteilungen Nord-Süd Stadtbahn Köln
18.02.2010 Zusätzliche Sicherungsmaßnahmen und Einbau eines Hochwasserschotts
Bereits kurz nachdem festgestellt wurde, dass zu wenig Bügel in die Bewehrung von Schlitzwandlamellen am Heumarkt eingebracht worden waren, gab die KVB auf der Pressekonferenz am Freitag vergangener Woche bekannt, dass die Baugrube in ihrem aktuellen Bauzustand sicher ist.
Diese Aussage konnte nach ersten Berechnungen des zuständigen Prüfingenieurs sowie weiterer Gutachter zunächst bis zu einem Grundwasserstand von 38,50 Meter über Normalnull (müNN) gemacht werden.
Die Angabe entspricht umgerechnet einem Stand des Rheinpegels von rund vier Metern. Inzwischen wurden weitere Berechnungen durch den externen Prüfingenieur angestellt. Und bis zum Wochenende werden zusätzliche Stahlplatten und Aussteifungen an den noch freistehenden Schlitzwänden in die Baugrube eingebracht, so dass die KVB heute bereits mitteilen kann, dass die Baugrube bis zu einem Pegelstand von bis zu 6,50 Meter nicht geflutet werden muss.
Erst bei Hochwasserpegeln, die darüber hinausgehen, würden die Pumpen, die normalerweise Wasser aus der Baugrube herauspumpen, umgestellt. Sie würden dann Wasser in die Baugrube hineinpumpen, bis der Wasserstand innerhalb der Baugrube dem außerhalb entspräche. Auf diese Weise würde dem von außen durch das Wasser auf die Bauwand ausgeübten Druck innen ein gleich großer Druck entgegenstehen. Möglich wird eine Flutung der Baugrube durch so genannte Schotts, die die Baugrube nach Süden und Norden hin abdichten.
Das südliche Schott wurde bereits nach dem Unglücksfall Waidmarkt eingebaut. Das nördliche Schott wird derzeit als zusätzliche Sicherungsmaßnahme neu installiert.
Die Arbeiten hieran werden voraussichtlich im Verlauf des Wochenendes, spätestens am Montagmorgen, abgeschlossen sein.
In den vergangenen Tagen war der Rheinwasserpegel fallend. Der heute von der Hochwasserschutzzentrale ermittelte Kölner Pegel (K.P.) liegt bei 2,52 Metern. In einem Text auf der Internet-Seite www.steb-koeln.de/hochwasser.html wird aufgeführt: "Der Rheinwasserstand am Kölner Pegel verändert sich derzeit kaum. Freitagmorgen wird der Wasserstand zwischen 2,50 Meter und 2,70 Meter K.P. liegen und sich kaum verändern.
Sollten die Wetterprognosen zutreffen, wird sich voraussichtlich am Wochenende wieder ein Steigen am Kölner Pegel einstellen." Täglich wird die KVB von der Hochwasserschutzzentrale der Stadt Köln über den aktuellen Wasserstand und die Prognose für die kommenden Tage informiert.
Sobald der Bedarf absehbar ist, kann die Haltestelle Heumarkt mit mehreren Tagen Vorlauf geflutet werden. Zunächst würden hierfür die in der Grube befindlichen Baugeräte und -materialien geborgen und anschließend das Wasser bis zur Höhe des Außenpegels eingelassen.
Mit sinkendem Grundwasserspiegel würde auch das Wasser innerhalb der Grube wieder abgesenkt. Im Anschluss hieran könnte normal weitergebaut werden. Ein Schaden an der Baugrube entsteht durch das Fluten nicht: Die Schlitzwände wurden gebaut, um das Grundwasser aus der Baugrube fernzuhalten und sind außen von Wasser umgeben. Innen sind sie von derselben Beschaffenheit wie außen und nehmen daher durch das Wasser keinen Schaden. Die Flutung der Baugruben der Nord-Süd Stadtbahn sind planmäßig vorgesehen für den Fall von Höchstwasserständen und werden in der jetzigen Situation lediglich frühzeitig vorgenommen.
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