Pressemitteilungen Nord-Süd Stadtbahn Köln

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10.02.2010 Stadt Köln und KVB zu den Ermittlungen am Waidmarkt

In einem heutigen Gespräch bei Oberbürgermeister Jürgen Roters haben KVB-Vorstandssprecher Jürgen Fenske sowie KVB-Vorstandsmitglied Walter Reinarz die aktuelle Situation am Waidmarkt besprochen. Völlige Einigkeit bestand darin, dass die seit dem 3. März 2009 zwischen der Stadt Köln, der KVB und der Staatsanwaltschaft gepflegte, enge und konstruktive Zusammenarbeit uneingeschränkt fortgesetzt wird.

Die KVB hat der Staatsanwaltschaft alle Unterlagen zur Verfügung gestellt. Sie ist in der Vergangenheit stets der Verpflichtung gefolgt, wichtige Erkenntnisse aus eigenen Nachforschungen den Ermittlungsbehörden zeitnah zur Verfügung zu stellen. Umgekehrt greift die KVB auch alle für die Verkehrssicherung wichtigen Erkenntnisse einschließlich der im Interesse der Gefahrenabwehr erfolgenden Hinweise der Ermittlungsbehörden auf und wertet diese unverzüglich aus, um auch unverzüglich die erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Die KVB wird selbstverständlich auch weiterhin der Staatsanwaltschaft alle weiteren Erkenntnisse und Prüfergebnisse übermitteln.

Umgehend wurden seitens der Stadt Köln wie auch im Auftrag der KVB zusätzlich zu den ohnehin bereits beteiligten Fachfirmen und Spezialisten weitere Berater und Gut-achter in die Baumaßnahme integriert: der TÜV Rheinland/ LGA Bautechnik für die Ursachenforschung, das zusätzliche Risikomanagement und die Begehung der Häuser entlang der Strecke sowie die STUVA (Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen) als unabhängige Beratungsinstanz für den Vorstand der KVB. Alle Bauwerke der Nord-Süd Stadtbahn wurden einer intensiven Prüfung unterzogen und als absolut sicher eingestuft.

Die KVB beauftragte begleitend zu den Untersuchungen der Staatsanwaltschaft bereits am 9. März 2009 ein gerichtliches Beweissicherungsverfahren. In diesem Verfahren erhielt die KVB Kenntnis aus geophysikalischen und thermischen Untersuchungen und stellte auf dieser Basis weitere Nachforschungen an. Diese führten zu der aktuell diskutierten Feststellung von Unregelmäßigkeiten in den Schlitzwandvermessungsprotokollen und zu den aktuellen Erkenntnissen bei der Bewehrung der Schlitzwände.

Nachdem die KVB Kenntnis davon erhalten hatte, dass möglicherweise nicht alle Verbindungselemente der Schlitzwandkörbe vorschriftsmäßig eingebaut wurden, veranlasste die Bauherrin unverzüglich eine Überprüfung sämtlicher Bauwerkswände. Die Prüfung durch die vorgenannten Gutachter ergab, dass keine sicherheitsrelevanten Bedenken bestehen und die Baugruben stabil und sicher sind. Alle Bauarbeiten werden kontinuierlich durch die eingesetzten Bauüberwachungen kontrolliert und dokumentiert. Nach dem 3. März 2009 wird die Bauaufsicht wieder von der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) Düsseldorf wahrgenommen und die örtliche Bauüberwachung am Waidmarkt von einem externen Unternehmen. Die Vergabe der bisher von der KVB durchgeführten Bauüberwachung am Heumarkt wird ebenfalls kurzfristig erfolgen. Bei den in den vergangenen Tagen in der Öffentlichkeit diskutierten Themen im Zusammenhang mit der Havarie-Baustelle Waidmarkt steht laut Staatsanwaltschaft nicht fest, ob ein ursächlicher Zusammenhang mit dem eigentlichen Unglückshergang besteht. Zu Fragen nach der Bauüberwachung kann und wird die KVB keine Stellungnahmen abgeben, da auch dieses Thema Teil der umfangreichen staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen ist.

Zunächst müssen sinnvoller Weise Ursache und Verursacher für das Unglück Waidmarkt ermittelt werden und dann darauf bezogen Fragen zur Bauüberwachung beantwortet werden. Unabhängig von jeweils zu behandelnden Themen gilt bei der Kölner Verkehrs-Betriebe AG als Richtlinie für alle Klärungen, Bewertungen und Handlungen eine dreistufige Vorgehensweise: Ursache, Verursacher, Verantwortung.

Abschließend waren Oberbürgermeister Roters, KVB-Vorstandssprecher Jürgen Fenske und KVB-Vorstandsmitglied Walter Reinarz einig darin, dass die Bausituation in Düsseldorf nicht annähernd vergleichbar ist mit der in Köln. In Köln wurden die Schlitzwände vorwiegend bereits 2005 gebaut und haben inzwischen ihre Schutzfunktion - abgesehen von der Baustelle Waidmarkt - durch den Ausbau von Tunneln und Haltestellen längst erfüllt. In Düsseldorf dagegen werden die Schlitzwände gerade gebaut. Dass dort deshalb Oberbürgermeister Elbers eine verschärfte Überwachung angeordnet hat, ist absolut nachvollziehbar, hat aber keine Parallelen zur Kölner Situation.





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