Rathaus
Haltestelle Rathaus
Die Haltestelle Rathaus liegt im Südwesten des Alter Marktes. Naturräumlich befindet sich der Alter Markt unmittelbar östlich des Hangfußes der Niederterrasse, am Westrand einer Nebenrinne des Rheins. Die Sohle der Rinne reicht circa 13 Meter unter die heutige Platzfläche.
Im 1. und 2. Jahrhundert n.Chr. diente die Nebenrinne des Rheins der römischen Kolonie als Hafenbecken. Bei Ausgrabungen im näheren Umfeld des Alter Markt kamen gesunkene oder aufgegebene Frachtschiffe und Transportgüter zutage. Im Verlauf des 2. Jahrhunderts n.Chr. wird der Hafen aufgegeben und das Gelände planmäßig mit Bauschutt, Zivilisationsabfällen und Erde aus dem Stadtgebiet aufgefüllt. Welche Gründe zur Aufgabe und Verfüllung des Hafenbeckens geführt haben, ist unklar. Denkbar ist, daß in Verbindung mit einem „Jahrhunderthochwasser“ oder mit Veränderungen in der Fließgeschwindigkeit so viele Sinkstoffe und Geschiebe die Hafenrinne zusetzten, daß eine Hafenreinigung nicht mehr zu leisten war.
Durch die Verfüllung der ehemaligen Rheinrinne wurde die Insel landfest, die römische Stadt bis zum Ostufer der ehemaligen Insel erweitert und im 4. Jahrhundert durch Schenkelmauern im Norden und Süden der Insel befestigt. Der römische Hafen wurde vermutlich an das Ostufer der Insel verlegt. In der aufgefüllten Rinne kam es immer wieder zu Setzungen und Absenkungen.
Spätrömische Abfallgruben und Brunnen, die weiter nördlich innerhalb der ehemaligen Rheinrinne nachgewiesen wurden, zeigen, daß die Fläche seit spätrömischer Zeit begehbar war.
Die Anfänge des Marktes - 988 erstmals als forum in den Schriftquellen genannt - reichen vielleicht bis in die ausgehende Merowinger- oder Karolingerzeit zurück. Der Markt dürfte in jedem Falle älter sein, als seine südliche Erweiterung, der Heumarkt. Dort reichen die Anfänge des Markthandels bis in die Regierungszeit Erzbischof Brunos (953-965) zurück.
Der Alte Markt bleibt in der Folge eine Freifläche, sieht man von mittelalterlichen Marktbuden (Gaddemen), Brunnen, Kanälen, sowie Aufbauten der frühen Neuzeit (Wachthäuschen, Pranger, Kax) ab. Den Platz säumten nach allen Seiten repräsentative Bürgerhäuser, darunter das Haus Birklin (Alter Markt 33), in dessen Keller einer der Treppenzugänge zur Haltestelle Rathaus entsteht.