Chlodwigplatz

Grafik Chlodwigplatz

Haltestelle Chlodwigplatz

Unter der modernen Platzoberfläche des Chlodwigplatzes sind die gewaltigen Fundamente der mittelalterlichen/ frühneuzeitlichen Bastionswerke der Severinstorburg erhalten. Im Zuge der 1180 begonnenen Bauarbeiten an der neuen Stadtbefestigung wurde um 1200 die Severinstorburg errichtet. Feldseitig war ihr ein rund 30 m breiter Graben vorgelagert.

Spätestens seit der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurden die Vorfeldbefestigungen schrittweise ausgebaut, um den Neuerungen der Waffentechnik Rechnung zu tragen.

So entstand bis zum 17. Jahrhundert ein bastionäres Befestigungswerk aus drei Gräben und Wällen, das bis circa 180 Meter südlich der Torburg reichte.

Zu den Bauwerken gehört ein sogenannter Kavalier, ein Bollwerk mit einem 4,60 Meter mächtigem Festungsmauerwerk aus Basalten. Schürfen und Bohrungen haben die Auswertung der Archivalien des 19. Jahrhunderts bestätigt: Das Bollwerk, das bis zu einem Meter unter der modernen Platzfläche erhalten ist, gründet circa 8,20 Meter tiefer. Feldseitig war ein Graben gleicher Tiefe vorgelagert.

Abgrabungen im Zusammenhang mit der mittelalterlich/frühneuzeitlichen Befestigung greifen tief in die älteren Eingrabungen ein. Nur auf Teilflächen ist daher mit Spuren der römischen Fernstraße in Richtung Bonn sowie römischen und frühmittelalterlichen Gräbern beiderseits des antiken Straßendamms zu rechnen. Die ältesten Fundmeldungen über römische Sarkophage am Chlodwigplatz reichen bis in das 17. Jahrhundert zurück. Bei Erdarbeiten wurden dort teils außergewöhnlich reich ausgestattete Gräber ausgegraben, darunter das circa 15 Meter hohe Grabdenkmal des Lucius Poblicius aus der Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr.

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