Bedeutung für nachhaltige Mobilität

Logo des Projekt MuLI

 

 

 

 

Das Projekt MuLI erfüllt in mehrerer Hinsicht Anforderungen der Nachhaltigkeit. Dies betrifft nicht nur die Aufgabenstellungen des Klima- und Umweltschutzes, an die sehr schnell gedacht wird. Vielmehr sind auch wirtschaftliche Aspekte und, in begrenztem Umfang, der soziale Aspekt berührt. 

 

Die Umstellung der Antriebstechnik des motorisierten Straßenverkehrs auf elektrische Antriebe erfordert ausreichend Ladeinfrastruktur in der Fläche. Das Netz zur Stromversorgung von Schienenbahnen, wie etwa der Stadtbahn, ist bereits vorhanden. Hieran lässt sich anknüpfen. Dadurch wird der wirtschaftliche Wert dieser Infrastruktur vergrößert. 

 

Gerade die Erweiterung des allgemeinen kommunalen Stromnetzes, das auf die bisherigen Haushaltsbedarfe ausgelegt ist, wird eine erhebliche finanzielle und operative Kraftanstrengung bedeuten. Das vorhandene Netz der Stadtbahn kann deshalb wirkungsvoll einen Teil des Bedarfs abdecken.

 

Naheliegender Weise sind Innovationsprojekte zunächst mit erheblichen Kosten verbunden, die durch Nutzerentgelte nicht gedeckt werden können. Dank der Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur ist die Investition möglich geworden. Hierdurch wurde ermöglicht, technische und administrative Fragen in stimmige Lösungen umzuwandeln. Diese Lösungen können als Schablone für den Aufbau weiterer Infrastrukturen genutzt werden.

 

Wirtschaftlich bedeutend ist auch die Nutzung von Pkw-Batterien, die sich für den mobilen Einsatz nicht mehr eignen. Batterien sind mit einem durchaus  nennenswerten Kostenanteil verbunden und beinhalten wertvolle Rohstoffe. Batterien länger zu nutzen, bedeutet deshalb auch einen wirtschaftlichen Vorteil.

 

Zugleich ist das „Second Life“ der Batterien nicht nur wirtschaftlich von Bedeutung. Der ökologische Wert der Zweitverwertung dieser Elemente liegt darin, dass sie nach ihrem mobilen Einsatz nicht direkt recycelt werden müssen. Die Nutzung der Rohstoffe wird verlängert und die nicht vermeidbaren Umweltfolgen erhalten einen ganz anderen Gegenwert.

 

Der ökologische Wert der Elektromobilität in Hinsicht auf den Klima- und den Umwelt erschließt sich durch den Einsatz von Ökostrom. Hierdurch werden keine Klimagase und Schadstoffe vor Ort, also an den Fahrzeugen, und in Kraftwerken, also bei der Erzeugung elektrischer Energie, emittiert. Die KVB setzt ausschließlich Ökostrom ein.

 

Durch die Umwandlung der im Bremsvorgang der Stadtbahnen freigesetzten Energie in elektrische Energie und die weitergehende Nutzung dieses Stroms wird der Strombezug für die Elektrifizierung des Straßenverkehrs verringert. Normalerweise wäre die „Bremsenergie“ als Abwärme nicht mehr verfügbar. Da diese Stromerzeugung aus dem primären Einsatz von Ökostrom resultiert, ist auch dieser rekupierte (wiedergewonnene) Strom Ökostrom.

 

Damit wird insgesamt der Ausstoß zum Beispiel des Klimagases Kohlendioxid (CO2) und der die Gesundheit gefährdenden Stickoxide (NOx) vermieden. Bei der Umwandlung von Sonneneinstrahlung, Wasser- und Windbewegung in Strom werden diese Stoffe nicht freigesetzt.

 

Im Projekt MuLI werden primär Linienbusse der KVB geladen. Zudem werden aber auch Pkw und weitere Kraftfahrzeuge in der Parkpalette der P&R-Anlage in Bocklemünd versorgt. Noch ist die Ladeinfrastruktur des Projektes singular und somit die Flächenwirkung eher gering.

 

Langfristig wird aber die „Schablone MuLI“ in die Fläche übertragen. Dann können viele Verkehrsteilnehmer/innen des motorisierten Individualverkehrs ihren Strombedarf in P&R-Anlagen befriedigen und sind klima- und umweltfreundlich mobil. In Anbetracht der Tatsache, dass nicht alle Verkehrsteilnehmer/innen in der Großstadt ihre Fahrzeuge zu Hause laden können - etwa „Laternenparker“ im Geschosswohnungsbau - erschließt sich auch der soziale Wert dieser Ladeinfrastruktur.