Strategie E

Erfahrungsbasierte Software soll Umstellung auf E-Mobilität erleichtern

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben sich am Projekt „Strategie E – Softwaregestützte Planung von Elektrobussen“ der ebusplan GmbH beteiligt. Ziel des Projektes war die Entwicklung einer praxistauglichen Software, mit deren Hilfe der Planungsprozess zum Einsatz von E-Bussen in den Verkehrsunternehmen geleistet werden kann. Hiermit können die Hürden der Umstellung konventioneller Fahrzeugtechnik auf E-Mobilität abgebaut werden. Welche Fahrzeugdimensionen sind für den konkreten Betrieb geeignet? Wie muss die Ladeinfrastruktur dimensioniert sein? Wann ist eine Ladung und Nachladung notwendig? Wie sind die E-Busse bei den konkreten betrieblichen Rahmenbedingungen von Streckenlänge, Geländeprofil, Energiebedarf zu unterschiedlichen Jahreszeiten etc. zu disponieren.

Neben der KVB beteiligten sich die STOAG Stadtwerke Oberhausen GmbH und die WestVerkehr GmbH als Verkehrsunternehmen an diesem Projekt. Sie haben ihre Erfahrungen aus der Einführung und Etablierung der E-Mobilität im Busbetrieb eingebracht und Anforderungen aufgestellt, die die Software abbilden muss. Des Weiteren waren die Rubrecht Consult – Forschung & Beratung GmbH und die RWTH Aachen von wissenschaftlicher Seite eingebunden. Die Projektpartner dienen gemeinsam einer der aktuell großen Aufgaben der Branche und lassen andere Unternehmen von ihrem Wissensstand profitieren.  Das Projekt wird durch die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen gefördert. Mittel stehen aus dem Europäischen Strukturförderfond EFRE bereit. Eine erste Version der Software wurde getestet und wird nun durch ebusplan interessierten Verkehrsunternehmen angeboten.

E-Bus im Fahrbetrieb

Mitarbeiter prüfen den Ladeanschluss auf dem Busdach

Viele Verkehrsunternehmen stehen vor der Herausforderung, ihren Busbetrieb auf E-Mobilität umzustellen. Häufig ist das Jahr 2030 hierbei ein wesentlicher Zielzeitraum. Der Technologiewandel vom Dieselbus-Einsatz hin zum Einsatz von E-Bussen bedeutet umfangreiche betriebliche Anpassungen. Die Anforderungen des Linienweges müssen mit denen der Fahrzeugtechnik sowie der Betriebshöfe und Werkstätten in Einklang gebracht werden. Hierbei gilt es auch, die Qualifikation der eingesetzten Personale zu gewährleisten. Von der Nahverkehrsplanung, über die Disposition von Fahrpersonal und Fahrzeugen, die alltäglichen Wartungs- und herausragenden Instandsetzungsaufgaben bis hin zur Betriebssteuerung in den Leitstellen ändert der Technologiewandel die Arbeitsplatzprofile. Die KVB war das erste Verkehrsunternehmen in Europa, das Gelenkbusse mit Batterie einsetzte. Die KVB-Linie 133, im Dezember 2016 vom Diesel auf E-Mobilität umgestellt, stellt eine reale großstädtische Innenstadtlinie dar. Für die nächsten Ausbaustufen werden Flottengrößen von jeweils über 50 E-Busse bestellt und die Ladeinfrastruktur auf Betriebshöfen und im Liniennetz aufgebaut.

Die KVB bekennt sich zu einer nachhaltigen Lösung in der Personalwirtschaft: Die Herausforderungen des Unternehmens wurden in der Werkstatt, im Fahrdienst, der Betriebssteuerung und Verkehrsplanung mit dem bestehenden Mitarbeiterstamm angegangen. Die Mannschaft wurde lediglich um wenige neue Stellen erweitert. Hinzu kommen Netzwerkpartner wie die Schwesterunternehmens RheinEnergie und des Fahrzeugherstellers VDL Bus & Coach. Somit gestaltet die Belegschaft den Technologiewandel selbst und sichert damit ihre Arbeitsplätze und die Qualität des täglichen ÖPNV-Betriebs.

Weitere Infos: www.ebusplan.com