Linienumstellung
Die Ladestationen - hier in Bocklemünd - benötigen Platz und dürfen die Nachbarschaft nicht stören.
Die KVB hat bisher die linksrheinischen Bus-Linien 126, 133, 141, 145 und 149 sowie die rechtsrheinischen Linien 150, 153 und 159 auf den Betrieb mit E-Bussen umgestellt.
Derzeit wird an weiteren Endhaltestellen die benötigte Ladeinfrastruktur aufgebaut.
Hier werden die Busse im täglichen Liniendienst im Schnellladeverfahren mit Ökostrom nachgeladen, um den Energieverbrauch auf dem Linienweg auszugleichen.
Nachts werden die Batterien dann auf dem Betriebshof in normaler Ladegeschwindigkeit wieder bis zur vollen Kapazität aufgeladen.
Die Lebensdauer der Batterien hängt auch davon ab, wie sie geladen werden.
Allein im Schnellladeverfahren Strom fließen zu lassen, würde die Zellen der Batterien zerstören. Deshalb wurde die Kombination beider Ladekonzepte gewählt.
Aber warum setzt die KVB nicht nur auf die Ladetechnik auf dem Betriebshof?
Die Energie der Batterien würde dann im Liniendienst nicht ausreichen, um jeglichen Energiebedarf der E-Busse zu befriedigen. Neben dem Antrieb der Fahrzeuge werden auch die sogenannten Nebenverbraucher – also z. B. die Beleuchtung, der Ticket-Automat, die Klimaanlage, die Heizung – mit Ökostrom betrieben. Auch die kommt aus den Batterien.
Andere Verkehrsunternehmen verzichten darauf, die Nebenverbraucher aus Batterien mit Energie zu versorgen. Sie setzten dann Dieselgeneratoren ein, mit denen Diesel verbrannt wird und der hieraus generierte Strom fließt in die Beleuchtung etc. Damit erzeugen sie CO2-Emissionen.
Perspektivisch ist die Nachladung an den Endhaltestellen nicht mehr notwendig. Die Leistungsfähigkeit der Batterien ist inzwischen besser geworden.
Warum ist das Lademanagement nicht ganz einfach in den Busbetrieb zu integrieren?
Die E-Busse müssen immer genügend Leistung in ihren Batterien aufweisen, um nicht unter eine Ladekapazität von 30 Prozent zu gelangen. Auch diese Grenze ist bedeutend für die Lebensdauer der Batterien. Und sie müssen immer mit ausreichend Energie bis zur nächsten Endhaltestelle kommen. Hier können sie dann nachgeladen werden, während die Fahrerin oder der Fahrer dann Pause machen.
Die Ladesäulen sind schmal und relativ einfach in das Stadtbild zu integrieren.
Auch Baustellen führen zu längeren Fahrzeiten und zu höherem Energiebadarf.
Aber es kommt vor, dass der E-Bus durch eine Baustelle auf seinem Linienweg aufgehalten wird – das erhöht den Energieverbrauch. Gleiches gilt bei Stau.
Es kommt auch vor, dass unter der Ladesäule an der Endhaltestelle ein Falschparker steht und der E-Bus deshalb nicht geladen werden kann.
Manchmal wird auch der Aufenthalt an der Endhaltestelle verkürzt, um etwa eine Verspätung aufzuholen. Auch dann lädt der E-Bus dort nicht nach.
Die Batterie muss dann aber noch ausreichend geladen sein, um die nächste Endhaltestelle sicher zu erreichen. Die Bedingungen des Energiemanagements mit denen des Großstadtverkehrs zu vereinbaren und dabei die notwendigen Pausen und Wendezeiten der Fahrer/innen zu berücksichtigen, ist eine kleine Meisterleistung der E-Mobilität.
Umfangreiche Abstimmungsprozesse kommen vor dem Bau
Der Aufbau der Ladeinfrastruktur im Stadtgebiet erfordert umfangreiche Abstimmungsprozesse. Zum einen stehen die Linienwege fest und sollen möglichst nicht verändert werden. Zum anderen muss an den Endhaltestellen jedoch ausreichend Platz für die Ladestationen in Größe einer Garage vorhanden sein.
Zudem müssen dort Ladesäulen errichtet werden, unter denen die E-Busse während der Ladevorgänge stehen und die Fahrer/innen Pause machen. Die Ladesäulen selbst sind recht schmal und drängen sich durch ihre Gestaltung nicht zu sehr im Stadtbild auf. Dennoch müssen Abstandsregelungen zur benachbarten Bebauung eingehalten werden.
Die Entfernung zwischen Ladestation und Ladesäule darf nicht zu groß sein, da beide Elemente der Ladeinfrastruktur durch eine Verkabelung miteinander verbunden werden. Ansprüche der Stadtbildgestaltung treffen also auf die technischen Anforderungen. Mit der Weiterentwicklung der Batterietechnik nimmt die Leistungsfähigkeit der Batterien zu.
Dies ist für die Distanz zwischen zwei notwendigen Ladevorgängen von Bedeutung.
Je weiter Batteriebusse fahren können, ohne dass ihre Batterie nachgeladen werden muss, desto geringer wird die Notwendigkeit, an beiden Endhaltestellen Ladeinfrastruktur zu errichten. Bei den kurzen Bus-Linien der KVB stellt sich die Planung deshalb entspannt da, es wird nur an einer Endhaltestelle Ladeinfrastruktur benötigt. Je mehr Linien umgestellt sind, desto mehr Endhaltestellen sind dann auch mit Ladestationen und Ladesäulen ausgestattet. Enden hier weitere Linien, kann die bestehende Infrastruktur teilweise mitgenutzt werden.
Auch hinter den Kulissen finden zahlreiche Arbeiten zur Umstellung auf E-Mobilität statt.
So wird der KVB-Betriebshof Nord in weiteren Stufen mit Ladeinfrastruktur ausgestattet.
In Porz entsteht ein neuer Betriebshof und auch die Subunternehmer werden die Entwicklung auf ihren Betriebshöfen nachvollziehen müssen.
Parallel wird auf dem Betriebshof Nord die Ladeinfrastruktur aufgebaut.