Hochflurfahrzeuge
KVB bestellt 132 Hochflur-Stadtbahnen bei Stadler
Die KVB wird ihre Stadtbahnflotte in den kommenden Jahren weiter modernisieren und hat das Schweizer Unternehmen Stadler mit dem Bau von 132 Hochflur-Stadtbahnen beauftragt. Der Auftrag hat ein Volumen von knapp 700 Millionen Euro. Die neuen Bahnen sind exakt auf das Kölner Stadtbahnnetz abgestimmt. Eine der Besonderheiten: Über eine Schnelltrennstelle können zwei Fahrzeugeinheiten zu einem durchgängigen Zug verbunden werden. Der Auftrag umfasst zudem 34 je zehn Meter lange Zwischenmodule, die eine Erweiterung der Bahnen auf rund 70 Meter ermöglichen. In dieser Konfiguration bieten sie Platz für bis zu 470 Fahrgäste und übertreffen damit die Kapazität der bisherigen Fahrzeugserien deutlich, was eine effizientere Nutzung der Infrastruktur erlaubt.
„Positives Signal für die Verkehrswende“
„Die Zustimmung des Stadtrats zu diesem wichtigen Projekt bringt uns Planungssicherheit. Angesichts einer herausfordernden Haushaltslage sind wir sehr dankbar für die finanzielle Unterstützung, die ein positives Signal für die Umsetzung der Mobilitätswende und einen starken ÖPNV bedeutet. Sowohl unsere Fahrgäste als auch die Fahrer und Fahrerinnen dürfen sich auf moderne Bahnen und hohen Komfort freuen“, sagt KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks.
Technologisch werden die Fahrzeuge auf dem neuesten Stand sein. Der Fahrerstand bietet exzellente Rundumsicht, ein optionales Assistenzsystem warnt frühzeitig vor Kollisionen, ein Rückspiegel-Videosystem eliminiert den toten Winkel. Die Anzeigen im Cockpit passen sich automatisch der Umgebungshelligkeit an, und der Monitor für die Videobeobachtung lässt sich direkt ins Display integrieren. Ein integriertes Fahrgastzählsystem mit Auswertungssoftware unterstützt die Betriebsplanung. Hybridräder mit Aluminium-Radscheiben reduzieren sowohl Gewicht als auch Fahrgeräusche.
Auch im Innenraum setzen die neuen Stadtbahnen moderne Maßstäbe. Eine energiesparende Klimatechnik sorgt für ein angenehmes Raumklima bei hoher Energieeffizienz. Große 29-Zoll-Monitore liefern aktuelle Fahrgastinformationen, während LED-Beleuchtung für gleichmäßige und stromsparende Ausleuchtung sorgt. Breitere Gänge und ein durchgängiger Fahrgastraum schaffen ein großzügiges Raumgefühl und ermöglichen eine gleichmäßigere Verteilung der Fahrgäste, was schnelleres Ein- und Aussteigen begünstigt und die Standzeiten an Haltestellen verkürzt. Bei der Gestaltung wird konsequent auf die technologisch geltende Barrierefreiheit geachtet – von der Materialauswahl bis zur Farbgebung –, um eine inklusive Nutzung für unsere Fahrgäste zu gewährleisten.
Lebensdauer von mindestens 30 Jahren
Auch in puncto Nachhaltigkeit und langfristiger Betriebssicherheit setzt die KVB auf Stadler. Die neuen Stadtbahnen sind nicht nur komfortabel und energieeffizient, sondern auch auf eine Lebensdauer von mindestens 30 Jahren ausgelegt. Stadler stellt im Rahmen einer langfristigen Partnerschaft die Versorgung mit Ersatzteilen sicher und unterstützt durch Service- und Supportleistungen – von präventiver Wartung bis technischer Beratung. So bleiben die Fahrzeuge dauerhaft zuverlässig, sicher und effizient im Einsatz.
Die ersten zehn Bahnen und fünf Verbindungsmodule sollen 2029 für den Vorserienbetrieb geliefert werden. Die Serienauslieferung ist von Mitte 2030 bis Ende 2032 geplant. Die neuen Fahrzeuge ersetzen schrittweise die bisherigen Züge der Serien 2200/2300 und 5100 und kommen ab 2029 auf den Linien 4, 13 und 18 zum Einsatz.
Gelieferte Hochflurfahrzeuge des Herstellers Bombardier
Im Dezember 2020 trafen die ersten beiden Hochflurbahnen in Köln ein, die die KVB beim Hersteller Bombardier bestellt hat. Vorausgegangen war eine europaweite Ausschreibung, die gemeinsam mit der Düsseldorfer Rheinbahn durchgeführt wurde.
Die neuen Fahrzeuge sollen einen Teil der Altfahrzeuge, die seit Ende der 1970er beziehungsweise den 1980er Jahren in Betrieb sind, ersetzen. Sie sollen aber auch den Fahrzeugpark erweitern, da durch ein stetig erweitertes ÖPNV-Angebot dringend weitere Bahnen benötigt werden.
Seitdem ist die neue Stadtbahn-Flotte stetig gewachsen: 30 Fahrzeuge sind inzwischen geliefert worden. Bislang erweisen sich die neuen Fahrzeuge als sehr zuverlässig - und kommen bei den Fahrgästen auch sehr gut an.
Das Investitionsvolumen für die Beschaffung der neuen Fahrzeuge liegt bei rund 60 Millionen Euro.
Alle neuen Bahnen werden vor dem Einsatz im Personenverkehr ausgiebig getestet. Bei der Vielzahl von Erprobungen und Messungen geht es unter anderem um die Fahrzeugkonstruktion, um Fahrverhalten, Türsteuerung, Bremssysteme, Heizungs-, Lüftungs- und Klimasystem, um Fahrzeug- und Zugsteuerung, Streckenprüfungen oder Geräusch- und Vibrationsprüfungen.
Klimaanlagen und Multifunktionsanzeiger
Die Fahrzeuge besitzen Klimaanlagen und eine Luftfederung, die den Komfort für die Fahrgäste und das Fahrpersonal erhöhen sollen.
Die äußeren Fahrtzielanzeigen erlauben eine schärfere Darstellung und einen höheren Kontrast, um die Lesbarkeit zu verbessern.
Im Innenraum sind die Bahnen mit Multifunktionsanzeigern ausgestattet, auf denen später Fahrgastinformationen oder auch Werbung gezeigt werden können.
Der neue Arbeitsplatz unseres Fahrpersonals
KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks: „Wir freuen uns sehr, dass unser umfangreiches Stadtbahn-Beschaffungsprogramm Fahrt aufnimmt. Nach einer intensiven Testphase erwarten wir, dass die neuen Hochflur-Fahrzeuge wesentlich zur Verbesserung der Betriebsqualität beitragen, um damit den ÖPNV in Köln noch attraktiver zu machen.“
Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Blog-Beiträgen:
Stadtbahnen kauft man nicht von der StangeDie neuen sind unterwegs
„Der Konstruktionsprozess“
Untergestell von unten
Rohbau innen mit Seitenwänden und Dach
Rohbau innen mit Seitenwänden und Dach
Rohbau von außen
Rohbau grundiert vor Außenlackierung
Wagenkasten nach Außenlackierung
Untergestell von oben
Innenausbau mit Seitenwänden und Dach
Fahrzeug im Prüffeld