ITCS: Verbesserte Informationen für KVB-Kunden
In Bussen und Bahnen, an Haltestellen, per Mobilfunk und im Internet sollen den ÖPNV-Kunden in Zukunft Echtzeitdaten zu ihrer Reisekette zur Verfügung gestellt werden. Sie sollen jederzeit schnell und zuverlässig Informationen über Störungen, Alternativrouten und Anschlüsse erhalten.
Um dieses Ziel zu erreichen, hat die KVB 2018 das Projekt „ITCS“ auf den Weg gebracht. Die Abkürzung steht für „Intermodal Transport Control System“. Hierbei handelt es sich um ein rechnergestütztes Betriebsleitsystem, das die Information und Kommunikation zwischen Leitstelle und Fahrzeugen steuert, einen rechnergestützten Fahrbetrieb und eine sogenannte
dynamische Fahrgastinformation ermöglicht. Langfristig soll die Maßnahme zur Kundenzufriedenheit beitragen und mehr Menschen bewegen, auf den ÖPNV umzusteigen.
Das ITCS-Projekt besteht aus drei Teilprojekten. Im Bereich "Digitalisierung Haltestellenausstattung" geht es darum, die Kundeninformation in und an den Haltestellen zu verbessern. Hierzu werden rund 450 neue Fahrgastinformationsanzeiger im gesamten KVB-Netz installiert, zusätzlich weitere 100 an Treppenabgängen. Die neuen Anzeiger sind deutlich leistungsfähiger als die bisherigen Anzeigetafeln. Sie verfügen über mehr Zeilen für Textinformationen und farbige Darstellungen und sind zudem videofähig. Auf ihnen werden den Kunden neben den Abfahrtszeiten Informationen zu Stör- und Ereignismeldungen und allgemeine Informationen zur Verfügung gestellt. Voraussetzung hierfür ist ein entsprechendes EDV-Hintergrundsystem, das es derzeit so in Deutschland noch nicht gibt. Es wird voraussichtlich in ein bis zwei Jahren vollständig zur Verfügung stehen. Bis dahin werden die Informationen auf den Anzeigern so bleiben wie bisher. Die Vorarbeiten für die Installation laufen bereits seit Frühjahr 2020. Ab Mitte November werden die neuen Anzeiger sukzessive installiert.
Der Teilbereich "Fahrzeugdigitalisierung" befasst sich mit dem technischen Umbau der Fahrzeugflotte. Rund 300 Busse und Stadtbahnen müssen digitalisiert werden. Sie werden entsprechend verkabelt und erhalten neue Bordrechner, welche die Daten für eine Echtzeitinformation ermitteln und für weitere Medien - zum Beispiel auch für die Haltestellenanzeiger - zur Verfügung stellen. Eine Fahrgast-Zählsensorik ermöglicht den Fahrgästen schon vor dem Einfahren der Bahn über die digitalen Anzeiger auf dem Bahnsteig darauf hinzuweisen, dass Sie lieber besser hinten einsteigen, da es vorn in der Bahn zu voll ist. Hierdurch wird eine bessere Verteilung der Kunden auf dem Bahnsteig erreicht und die Zeiten für den Fahrgastwechsel werden minimiert. Das wirkt sich positiv auf die Einhaltung des Fahrplans aus. Eine funktionierende Systemarchitektur ist die Voraussetzung dafür, dass die vorgenannten Ziele erreicht werden. Das Teilprojekt "Systemarchitektur" arbeitet an der Entwicklung der benötigten Systemgrundlagen. Unter anderem wird als zentrales Steuerelement eine Datendrehscheibe etabliert, über die alle Systeme und Datenbanken mit Echtzeitinformationen versorgt werden können. Die Verbesserungen werden nach und nach eingeführt. Bis Ende 2024 soll das Gesamtprojekt umgesetzt und die verbesserte Fahrgastinformation für den Kunden verfügbar sein.