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07.11.2023 Gleiswechsel Waidmarkt: Verfüllung der Fahrebene mit rund 1.360 Kubikmetern Beton
Im weiteren Bauverlauf muss die Baugrube des Gleiswechsels Waidmarkt aus statischen Gründen zunächst verfüllt werden. In einem ersten Schritt wird hierzu aktuell eine zwei Meter starke Schicht aus Kies in die unterste Ebene des Bauwerks eingebracht. Die dann noch verbleibenden eineinhalb Meter bis zu der sich darüber befindlichen Stahlbetondecke müssen anschließend mit Beton aufgefüllt werden.
Für die Herstellung dieser Aussteifungsschicht werden rund 1.360 Kubikmeter Beton benötigt, die aus bautechnischen Gründen ohne Unterbrechung in das Bauwerk gepumpt und dort verteilt werden müssen. Die Anlieferung erfolgt über Betonmischfahrzeuge und umfasst rund 170 Ladungen, die aus drei Betonwerken in Pulheim, Eschweiler und Hürth kommen. Etwa ein Drittel der Betonfahrzeuge fährt die Baustelle von Norden her an und entlädt das Material in eine dort installierte Betonpumpe. Zwei Drittel der Lieferungen werden von Süden her auf die Baustelle gebracht, wo sich zwei weitere Betonpumpen befinden. Mithilfe der Pumpen wird der Beton über Leitungen an die entsprechenden Stellen im Bauwerk gebracht.
Die Großbetonage beginnt am Mittwochvormittag, 15. November, und kann voraussichtlich am kommenden Tag, 16. November, abgeschlossen werden. Gerechnet wird mit einer Mindestdauer der Betonverfüllung von 17 Stunden, in denen nonstop gearbeitet wird. Es ist aber ausdrücklich nicht auszuschließen, dass deutlich mehr Zeit benötigt wird, wenn es z.B. aufgrund der Verkehrslage zu Lieferverzögerungen kommt. Eine Genehmigung für die Durchführung der Nachtarbeiten wurde vom Umwelt- und Verbraucherschutzamt, Immissionsschutz, Wasser- und Abfallwirtschaft für die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag erteilt.
Um eine Gefährdung von Passanten durch die an- und abfahrenden Betonfahrzeuge auszuschließen, wird die Severinstraße vom südlichen Bereich der Baustelle bis zur Löwengasse komplett gesperrt. Autofahrer und Radfahrer werden über die Kleine Spitzengasse bzw. die Löwengasse abgeleitet. Die Fußwege vor dem Friedrich-Wilhelm-Gymnasium und den Geschäften auf der Ostseite sind weiterhin nutzbar. Sicherheitshalber wird jedoch eine Abtrennung mit Bauzäunen zur Straße hin aufgebaut, so dass es nicht zu Gefahrensituationen bei Querungen zwischen den anliefernden Betonfahrzeugen kommen kann. Die Parkplätze vor der Geschäftszeile entfallen, Anlieferungen mit Fahrzeugen sind in der genannten Zeit nicht möglich. Der Parkplatz des Gymnasiums kann von den berechtigten Personen angefahren werden. Es wird ein Wachposten eingesetzt, der die Bauzaunabtrennung öffnet bzw. schließt und die Zu bzw. Abfahrt ermöglicht. Im Norden ist die Severinstraße bis zur Kreuzung Georgstraße befahrbar und die Einfahrt in die Georgstraße ist möglich.
Die Betonage wird leider mit weiteren, nicht vermeidbaren Beeinträchtigungen einhergehen: Die Motoren der Betonmischfahrzeuge müssen in Warteposition und auch beim Entleeren der Ladung weiterlaufen. Zudem müssen weitere lärmintensive Baugeräte eingesetzt werden. Hierzu zählen unter anderem die drei Betonpumpen. Unterstützend wird auch der vorhandene Turmdrehkran in Betrieb sein. Die Arbeiten werden von insgesamt rund 50 Mitarbeitenden und Tauchern durchgeführt, die abwechselnd in Schichten arbeiten.
In einem nächsten Schritt wird planmäßig noch in diesem Jahr auch die darüber liegende, mittlere Ebene des Gleiswechsels mit Kies und Beton verfüllt. Im Anschluss wird auf dem „Kopf“ der Schlitzwände um die gesamte Baugrube herum ein massiver Stahlbetonbalken (sogenannter Kopfbalken) hergestellt, über den spätere Auflasten abgefangen werden müssen.
Die umfangreichen Untersuchungen zur Überprüfung der Baugrubenumschließung (Schlitzwände) wurden im August abgeschlossen. Das auf dieser Bestandserkundung aufbauende Gutachten sowie die Empfehlungen zur rechnerischen Berücksichtigung der Untersuchungsergebnisse liegen inzwischen vor und bilden die Basis für die noch ausstehenden, weiterführenden statischen Berechnungen.
Bereits vor Abschluss der Auswertungen wurde vorab festgelegt, dass oberhalb der Tunnelröhren innerhalb der Baugrube eine rund 80 Zentimeter dicke Betonwand (sogenannte Vorsatzschale) erforderlich wird, um die einzelnen Lamellen der Schlitzwand noch stärker miteinander zu verbinden und diese so zusätzlich für die später aufzunehmenden Lasten zu stabilisieren. Aus Gründen der Statik wird es zudem erforderlich, die Baugrube im weiteren Bauverlauf mit mehr als der geplanten drei Aussteifungen mit Stahlträgern zu sichern.
Dies sowie die umfangreiche Voruntersuchung wirken sich auf die Bauzeit aus. Aktuell gehen die Baubeteiligten von einer möglichen Fertigstellung des Rohbaus des Gleiswechsels Waidmarkt in geschätzt etwa acht Jahren aus. Ein konkreter Termin kann aktuell jedoch nicht seriös kommuniziert werden. Zum einen ist nicht vorherzusehen, ob sich bestimmte Arbeiten nicht doch aufwändiger gestalten als geplant, zum anderen wird kontinuierlich daran gearbeitet, die Abläufe so zu optimieren, dass eventuelle Zeitverzögerungen wieder kompensiert werden - wo immer dies möglich ist, auch durch die Ausdehnung der Arbeitszeiten auf eine 6 Tage-Woche.
Ende 2024 soll die Oberfläche am Waidmarkt mit Stahlbetonplatten abgedeckelt und die Hilfsbrücke neu errichtet worden sein. Diese sowie die Baugrubenabdeckelung werden auf den dann fertiggestellten Kopfbalken aus Stahlbeton aufgelagert. Die weiteren Arbeiten zur Fertigstellung des Gleiswechsels finden unter dem Deckel statt. Die Baustelleneinrichtungsfläche wird wesentlich verkleinert werden können und an der Oberfläche verbleiben darüber hinaus lediglich sogenannte Andienöffnungen, die dem Personal den Zutritt zur Baustelle ermöglichen und durch die Material eingebracht werden kann. Die Belastungen für Anwohner und Gewerbetreibende werden sich durch die Abdeckelung wesentlich verringern.
Über den Fortgang der Arbeiten werden die KVB und die bauausführende Arge Los Süd weiterhin u.a. in den zweiwöchigen Baustelleninformationen informieren. KVB und ARGE Los Süd bitten die Anwohnerinnen und Anwohner im Voraus um Verständnis für die zu erwartenden Beeinträchtigungen durch die angekündigten Arbeiten, die über die üblichen Arbeitszeiten hinausgehen werden.
- GuM -
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