Trainee-Blog

Ihre Fahrausweise, bitte.

"Ihre Fahrausweise, bitte." So gut wie jedem ist diese Aufforderung bekannt. Und fast jeder Kölner hatte bei der Nutzung von Bus und Bahn schon einmal Kontakt mit den Kollegen des Bereichs Fahrgastservice / -sicherheit der KVB, sei es zur Prüfung des Fahrausweises oder zu Auskunft über die beste Verbindung von A nach B. Aber auch bei Sperrungen, Trennungen und Veranstaltungen stehen unsere Kollegen den Fahrgästen mit Rat und Tat zur Seite. In diesem Bereich bin ich zurzeit zu Gast, schaue abseits meines sonst eher technisch geprägten Arbeitsumfelds über den Tellerrand und blicke vor allem bei der Fahrausweisprüfung und der Fahrgastsicherheit hinter die Kulissen.

Der Bereich unterteilt sich in die fünf Fachbereiche Fahrausweisprüfung/Fahrgastsicherheit, Service/Sonderaufgaben, Forderungsmanagement, Servicebüro und Strategisches Sicherheitsmanagement/IT, die eng zusammenarbeiten und für ein möglichst sicheres, zielorientiertes und kontrolliertes Fahrerlebnis sorgen.

Die Fahrausweisprüfer der KVB kontrollieren im 24/7 Dienst jährlich zwischen zwei bis drei Millionen Fahrgäste. Diese Notwendigkeit resultiert aus dem Handeln der Schwarzfahrer, das zu enormen wirtschaftlichen Schäden führt. Dabei lag die Quote der kontrollierten Fahrgäste ohne gültigen Fahrschein im Betriebsgebiet der KVB in den Geschäftsjahren 2017 und 2018 bei vergleichsweise niedrigen 2 %. Zudem werden durch die aktive Präsenz unserer Kollegen potentielle Schwarzfahrer abgeschreckt, es werden Fahrgastinformationen weitergegeben, und die Sicherheit in Bussen, Bahnen sowie an Haltestellen wird erhöht. So werden zum Beispiel Personen, die sich nicht an die Hausordnung oder Beförderungsbedingungen halten, von den Haltestellen bzw. aus den Fahrzeugen verwiesen.

Neben der Bus- und Bahnbegleitung sind weitere Kollegen im mobilen Fahrgastservice mit PKWs und Motorrädern unterwegs, um schnell und flexibel den Standort wechseln zu können. Dadurch ist die bedarfsabhängige Erfüllung von Service und Sicherheit am jeweils benötigten Ort realisierbar. Außerdem werden von ihnen gestörte Anlagen wie Fahrtreppen oder Aufzüge überprüft und ggf. wieder in Betrieb genommen, ohne dass dafür die Instandhaltung des zuständigen Fachbereichs ausrücken muss.

Nachdem ich sowohl bei den Kollegen in Bus und Bahn, als auch beim mobilen Fahrgastservice zu Gast war, hatte ich die Gelegenheit, eine Standkontrolle in der Nacht von Samstag auf Sonntag zu begleiten – für mich persönlich eine sehr spannende Erfahrung! Dabei wurde in Zusammenarbeit mit der Polizei, dem Ordnungsamt und einer Sicherheitsfirma im Auftrag der KVB jede Bahn, die an der Haltestelle Rudolfplatz einfuhr, kontrolliert. Da es in Köln keine Fahrkartenpflicht auf dem Bahnsteig gibt, müssen die Kontrollen in den Fahrzeugen stattfinden. Dabei rechtfertigt die hohe Anzahl an Feststellungen die große Anzahl der Einsatzkräfte. Je später der Abend, desto unangenehmer wurden die Situationen mit auffälligen Fahrgästen. Durch das deeskalierende Verhalten der Kollegen und das zusätzliche Maß an Sicherheit konnten etwaigen Übergriffen jedoch vorgebeugt werden.

Ich bin froh, dass der Bereich Fahrgastsicherheit und -service derart gut organisiert ist und funktioniert. Die Mitarbeiter helfen den Fahrgästen nach bestem Wissen und Gewissen und wahren das sichere und ordnungsgemäße Nutzen des ÖPNVs in Köln. Falls ihr mehr Einblicke in die Arbeit des Bereichs haben möchtet, empfehle ich euch den Artikel "Soko 1422 — der Einsatztrupp für alle Fälle" [https://blog.kvb-koeln.de/soko-l422—dereinsatztrupp—fuer—aIle—feelle?utm_source=kvbkarriereseite] im KVB-Blog, der die Tätigkeiten des Fachbereichs Service/Sonderaufgaben näher beschreibt. Daneben könnt ihr euch den Arbeitsalltag von Fahrausweisprüferin Andrea in folgendem Video anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=ea9G2Gm28BM

Bis zum nächsten Mal!

Thomas H.