Projektübersicht

Was bisher geschah

Bagger bei den vorbereitenden Arbeiten

Seit Ende Januar 2018 wurde das Baugelände neben der KVB-Hauptwerkstatt freigemacht. Hierzu gehörten Rodungsmaßnahmen, der Abbruch von drei bestehenden Luftschutzbunkern und die Entfernung eines alten Gleisanschlusses, der seit vielen Jahren nicht mehr genutzt wurde und zerfallen war. Im Anschluss wurden die Abbruchgruben wieder mit Erde aufgefüllt.

Parallel wurde an der Straße “Simonskaul“ auf einer ehemaligen Ackerfläche eine für die Baumaßnahme erforderliche Baustelleneinrichtungsfläche angelegt. Hier wurde der Oberboden abgetragen und zur späteren Verwendung an die Seite gelegt, Schotter zur Befestigung wurde ausgebreitet, ein Weg von der Simonskaul zur Baustelleneinrichtungsfläche asphaltiert und Container mit Büros und Lagerräumen  aufgestellt.

Inzwischen arbeitet hier die Bauüberwachung, finden hier Baubesprechungen statt und richten sich verschiedene Baufirmen ein. Übrigens: Auf dem Baustellenschild, das sich unweit der Container befindet, können alle Interessierten nachlesen, welche Firmen mit welchen Aufgaben auf dem Gelände aktiv sind.

Die Fläche zur Einrichtung der Baustelle hat nur während des Baus Bedeutung und wird später wieder verschwinden.

Fahrleitungsanlage auf dem unbearbeitetem Baufeld

Auf dem Gelände der Hauptwerkstatt und auf dem Baugelände wurde die Oberleitungsanlage mit Masten, Drähten und Seilen entlang überflüssiger Gleise für die Abstellgleise und die ehemalige Ausfahrt auf die HGK-Strecke demontiert. Für die provisorische Aufrechterhaltung der Umfahrt der Hauptwerkstatt musste die Anlage umgebaut sowie für die neuen Gleise der neu aufgebaut werden.

Der Fahrleitungsbau wird in drei Arbeitsschritten durchgeführt: Mastgründung (Fundamentgründung der Maste), Maststellung (Aufstellung der Maste) und Montage der Fahrleitung (Befestigung der Fahrdrähte und weiterer Einrichtungen).

Im März 2018 wurde die alte Oberleitungsanlage demontiert und mit Suchschachtungen für die neuen Maststandorte begonnen.

Im April folgten dann Bodensondierungen, im Mai die Mastgründung, wobei Rohre in den Boden gerammt wurden und in diese danach die Masten eingeführt wurden. Anfang Juni wurde dann die neue Fahrleitung zum Umfahrung der Hauptwerkstatt montiert.

Nach Entfernung alter Masten wurden die alten Gleise des nicht mehr benötigten Gleisanschlusses bis zum Anschluss an die Trasse der HGK entfernt. Dabei wurde auch der alte Gleisschotter herausgenommen.

Zudem wurde ein altes Holzlager, das im Rahmen der Baumaßnahme durch ein neues Lagergebäude ersetzt wird, demontiert und entfernt.

Alle diese Arbeiten haben zu umfangreichen Materialtransporten geführt. Die Transporte lassen sich nicht vermeiden, aber die tätigen Bauunternehmen und Speditionen sind angehalten, die bestehenden Regelungen für möglichst geringe Beeinträchtigungen der Nachbarschaft einzuhalten. Gelegentlich erinnern wir die Firmen hieran, wenn Meldungen aus der umgebenden Bevölkerung kommen.

Auch beim Abbruch der alten Bunker wurde Betonmaterial frei. Damit dieser Beton nicht auch noch über die umgebenden Straßen abtransportiert werden musste, wurde das Abfallmaterial zu Schotter kleingebrochen. Sicherlich konnte man dies in der Nachbarschaft hören. Die KVB bittet für diesen Lärm, der sich nicht vermeiden lässt, um Verständnis.

Der Schotter hat jedoch noch seinen Nutzwert. Aus ihm entstand die Tragschicht der Baustraße, die von Norden zum Baufeld führt. Das spart Kosten und reduziert Lkw-Verkehre aus der Baustelle heraus.

Aufgrund gesetzlicher Vorschriften müssen alle Flächen, auf denen Baumaßnahmen tiefer als nur an der Oberfläche wirken, auf zurückgebliebene Kampfstoffe untersucht werden. Noch gefährliche Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg können die Bauarbeiter oder die späteren Nutzer der Anlage gefährden. Überall dort, wo neue Masten aufgestellt werden, wurden deshalb Sondierungsbohrungen durchgeführt. Auch im Bereich, in dem die eigentliche Abstellhalle errichtet wird, konnten später keine Verdachtsflächen gefunden werden. Bisher musste der Bau nicht durch Entschärfungsarbeiten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes unterbrochen werden.

Somit war das Baugebiet frei und die eigentlichen Arbeiten zum Bau der neuen Abstellanlage und der weiteren Gebäude konnten pünktlich im Zeitplan beginnen.

Für den Bau ist die Versorgung mit Strom und Wasser notwendig. Deshalb wurden zunächst Leitungen für Baustrom und Bauwasser auf dem Baufeld verlegt. Danach konnten die ersten Maschinen strom- und wassertechnisch angeschlossen werden.

Zudem wurden mit Suchschachtungen freie Trassen für den Kabeltiefbau festgelegt. Inzwischen haben Tiefbaumaßnahmen für die dauerhaft benötigten Leitungen begonnen.

Im Juli 2018 wurden im Bereich der Abstellhalle auf einer Fläche von ca. 16.000 Quadratmeter (m²) mit den Erdbauarbeiten begonnen. Es wird Boden bis zu einer Tiefe von ca. 1,50 Meter abgeschoben. Dies verursacht aktuell ein hohes Aufkommen an Entsorgungs- und Lieferverkehr. In einer von vier Achsen des Gebäudes ist zur Bodenverbesserung eine Bodenaustauschschicht mit Recycling-Material eingebracht worden. Im Bereich des zu errichtenden Fahrdienstgebäudes und zukünftigen Lagers wurde ebenfalls mit den Erdarbeiten begonnen.

Blick auf die Erdarbeiten

Auch im Herbst 2018 wurden weiterhin die Erdbau- und Sondierungsarbeiten im Bereich der Abstellhalle, des Fahrdienstgebäudes und Lagers durchgeführt. Im Anschluss dann auch die “Gründungen“ der Gebäude durchgeführt. Die Gründungen nehmen die Lasten des Gebäudes auf, damit diese stabil stehen und nicht durch ihr Gewicht in Schieflage gehen.

Unter den Fundamenten der Abstellhalle wurden dazu jeweils fünf ca. 7,5 bis acht Meter tiefe Kiessäulen, sogenannte “Rüttelstopfsäulen“, in das Erdreich eingefügt. Diese Säulen verbessern den vorhandenen Boden unter den Stützen und Wänden der Halle und auf diese Weise kann auf umfangreiche zusätzliche Bodenaustauschmaßnahmen verzichtet werden. Dies ersparte hunderte von Lkw-Fahrten mit den entsprechenden Kosten und Belastungen der Anwohner.

Im Rahmen des weiteren Erdbaus der Abstellhalle wurde das nördlich der Grundstücksmauer der KVB liegende Baufeld auch durch einen Bauzaun eingezäunt. Des Weiteren wurde im August 2018 mit den Erdbauarbeiten für den Gleis- und Leitungstiefbau begonnen. Auch die Gleise müssen große Gewichte tragen können, ohne in den Boden gedrückt zu werden. Auf Grund der anhaltenden Trockenheit und die dadurch verbundene Staubbelastung wurden sowohl das Baufeld, als auch die Baustraße über längere Zeit bewässert.

Inzwischen wurden die drei „Schiffe“ der Abstellhalle errichtet. Bedingt durch die Konstruktion mit Fertigbauteilen konnten die Wände schnell hochgezogen werden. Die Anwohner haben dies vor allem durch die Anlieferungen mitbekommen. Stück für Stück wurden die Hallen durch die Dachdecker gedeckt, während gleichzeitig Fassadenarbeiten an der Halle begannen. Die Fassade besteht aus roten Klinkersteinen und gibt der Abstellhalle eine optisch ansprechende Hülle.

Bau der neuen Lagerhalle

Parallel zur Abstellhalle wurde ein neues Lagergebäude errichtet. Auf dem Baugelände stand einst ein altes Holzlager, das nun neuen Anlagenbestandteilen weichen musste. Die Art dieses alten Gebäudes eignete sich jedoch auch nicht mehr für die moderne Lagerhaltung. An anderer Stelle, direkt neben dem Gebäude der Hauptwerkstatt, wird nun ein Regal-Lager genutzt, in dem 1.000 Stellplätze für Paletten auf 16 mal 60 Metern Grundfläche zur Verfügung stehen. Über kurze Wege gelangen die Lagergüter – vor allem Ersatzteile für Stadtbahnen – in die Hauptwerkstatt. Die optimierte Lagerhaltung wird mittels eines digitalen Bestandssystems ermöglicht. Alle ein und ausgehenden Güter werden durch Barcode-Scanner und EDV-Technik erfasst und verwaltet. Als erstes Nutzelement im Bauprojekt Neue Abstellanlage wurde das neue Lager im November 2019 in Betrieb genommen.

Das neue Fahrdienstgebäude

Direkt neben dem neuen Lager entstand das neue Fahrdienstgebäude. Hier werden mit Inbetriebnahme der Abstellanlage die Dienste der Stadtbahnfahrerinnen und -fahrer beginnen, wird disponiert,  werden die Fahrbücher zusammengestellt und haben Sozialräume und örtlicher Betriebsrat Platz. Bis August 2020 werden die letzten kleinen Arbeiten vorgenommen. Zugleich richtet sich der Fahrbetrieb mit Möbeln und allen weiteren benötigten Gegenständen ein.

Bauarbeiten am Außengelände

Draußen, vor dem Fahrdienstgebäude und Lager sowie auf der Fläche zwischen diesen und der großen Abstellhalle nimmt das Außengelände neue Gestalt an. Im Frühjahr 2020 waren bereits die Parkplätze für die Pkw der Beschäftigten zu erkennen. Wer morgens im Cockpit einer der ersten Bahnen ausfahren soll, muss zunächst einmal zu seinem Arbeitsplatz gelangen. Deshalb musste ausreichend Platz für solche Stellplätze eingeplant werden. Bevor hier die ersten Pkw abgestellt werden, stehen draußen schon Stadtbahnen auf den Außengleisen oder umrunden die Hauptwerkstatt über deren neue Umfahrung. An den neuen Masten der Oberleitung ist zu erkennen, dass auch diese neu aufgebaut wurde.

Luftbildaufnahme der Zulaufstrecke

Im Sommer und Herbst 2020 wird kräftig auf der Trasse der Zulaufstrecke gearbeitet. Über diesen rund 800 Meter langen Schienenweg gelangen die Stadtbahnen aus der Abstellanlage in das Schienennetz der KVB. Dabei beschreibt die Zulaufstrecke einen großen Bogen entlang der Stadtteilgrenze von Weidenpesch und Longerich. Hierdurch wird vermieden, dass die 32 Stadtbahn-Doppeltraktionen täglich durch die enge Simonskaul fahren müssen. Diese Verbindung soll nur für die direkte Anbindung der Hauptwerkstatt dienen.

Beim Bau der Zulaufstrecke wurde insbesondere auf die Beschaffenheit des Bodens geachtet. Nahe der Trasse findet sich eine Altlast, die vor einigen Jahrzehnten durch die Ablagerungen industrieller Abfälle entstand.

Deshalb musste der Baubereich während der Tiefbauarbeiten teilweise besonders abgesichert und mussten Bodenmaterialien untersucht werden.  Die Arbeiten für den Gleisunterbau sind inzwischen beendet. Bis in den November 2020 werden hier die Gleise gelegt und wird die Oberleitungsanlage, die der Stromversorgung der Stadtbahn dient, aufgebaut. An der Neusser Straße erhält diese Gleisstrecke dann ihren Anschluss an das Stadtbahnnetz. Die ersten beiden Weichen hierfür werden in den Sommerferien 2020 gelegt, die beiden nächsten Weichen folgen im Oktober und die die letzten beiden der insgesamt sechs Weichen folgen noch bis Ende des Jahres.

Anschluss der Zulaufstrecke an das existierende Stadtbahnnetz

Der Anschluss der Zulaufstrecke an das Stadtbahnnetz stellt eine der großen Baustellen des Projektes dar. Die Neusser Straße wurde im Bereich der Stadtteilgrenze von Weidenpesch und Longerich ab dem Frühsommer 2020 immer mehr zum Baufeld. Zunächst mussten Leitungen der KVB, Telekom und anderer verlegt werden, da dies ohne eine darüber liegende Gleisanlage noch möglich war. Ein Teil der Leitungstrassen dient der späteren elektrischen Steuerung der Weichen und der Entwässerung der Weichenanlage. Ein provisorische Fahrbahn auf der Neusser Straße wurde angelegt, um zumindest den Verkehr aus nördlicher Richtung während des Baus noch fließen lassen zu können. Auch der Fußgänger- und Radverkehr wurde umgelegt. Inzwischen laufen die eigentlichen Gleisbauarbeiten, die später noch durch die Anlage eines neuen Bahnübergangs und die Wiederherstellung von Fuß- und Radweg abgeschlossen werden.

Ersatzpflanzungen werden angelegt

Abseits des Trubels auf der Baustelle der eigentlichen  Abstellanlage und der Gleisbaustelle auf der Neusser Straße wachsen inzwischen Büsche und Bäume. Entlang der Simonskaul, neben der Zufahrt zur Baustelle, wurden erste Ausgleichspflanzungen für entnommenes Gebüsch vorgenommen. Seit etwa zwei Jahren wurzeln hier heimische Bäume, wie etwa Apfel und Hasel, und werden durch ein naturnahes Gebüsch ergänzt. Im Herbst 2018 begann hier die Pflanzung von rund 4.000 Gewächsen auf einer Fläche von 12.900 Quadratmetern. Weitere Flächen werden zum Abschluss des Projektes bepflanzt.